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Honigschleudern

Erstellt von H.-J.Flügel
Stand: 20.08.2015

am Lebendigen Bienenmuseum

Vor Erfindung der Honigschleuder am Ende des zweiten Drittels des 19. Jahrhunderts wurde der Honig mit großen hölzernen Pressen aus den Waben herausgepresst oder in Töpfen ausgeschmolzen. Die Wachswaben wurden dabei vollständig zerstört, die Bienen mussten ihre Waben neu bauen, was zulasten der Honigernte ging.

Da das Bienenwachs aber ebenfalls einen hohen Preis erzielte, war dies kein Verlust für die Imker. Heute, wo aus Erdöl hergestelltes Paraffin wesentlich kostengünstiger ist als Bienenwachs, decken die Marktpreise für letzteres in keinster Weise mehr die Gestehungskosten.

 

Die Trennung des Honigs von den Waben war früher ein mühevolles Unterfangen. Mitte des 19. Jahrhunderts erfasste die industrielle Revolution aber auch die Imkerei (siehe hierzu auch die Ausgabe 2011 des Lebbimuk 08). Die frisch erfundenen Wabenrähmchen erleichterten das Herausnehmen der honigschweren Waben, und mit der Erfindung der Honigschleuder durch Major von Hruschka im Jahre 1865 konnten die leer geschleuderten Waben wieder zur weiteren Honigproduktion verwendet werden. Dadurch mussten die Bienen nicht ständig Energie verbrauchen zum Bau neuer Waben, was den Honigertrag erheblich steigerte.

Mit der Erfindung des beweglichen Rähmchens und der Entdeckung der Zentrifugalkraft für die Honiggewinnung war für die Erfinderkraft kein Halten mehr: viele verschiedene Schleudertypen können wir in unserem Museum im Original vorführen.

Links ein Blick in unsere Abteilung der Honigschleudern mit den verschiedensten Antriebsystemen und Metallen: lackiert, emailliert oder verzinkt, für große oder kleine Rähmchen, für zwei, drei oder mehr Rähmchen bei einem Schleudergang.

Bereits ein Jahr nach Veröffentlichung der Entdeckung der Zentrifugalkraft für die Honiggewinnung wurden sechs verschiedene Schleudermodelle dem staunenden Fachpublikum vorgestellt. Heute hat sich diese Vielfalt auf drei wesentliche Schleudertypen reduziert: die horizontale Kesselschleuder, die Radialschleuder und die Vertikalschleuder.
Teilweise trifft man aber gerade hier in Nordhessen noch auf Modelle der ersten, 1899 in Wetzlar patentierten Honigschleuder der Welt: die Buss'sche Freischwungschleuder. Es gibt sie in mehreren Varianten:  Diese Schleudern können genauso in unserem Museum besichtigt werden wie Vertikal- oder Radschleudern aus bzw. in einem DDR-Wanderwagen.     

 
Im Sommer können Kindergruppen selber Honig schleudern und den so gewonnenen frischen Honig mit Butterbroten genießen. Dieses und andere Angebote finden Sie über den Link:    Honigbrote

Im Jahre 2003 hatten wir im Bienenmuseum eine Sonderausstellung zum Thema "Honiggewinnung" aufgebaut und dazu auch einen Ausstellungskatalog erstellt. Dieser liegt inzwischen als pdf-Datei vor und kann kostenlos herunter geladen werden von der Webseite unserer Hauszeitschrift:   Lebbimuk 1.

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