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Die Schnecken

Erstellt von H.-J.Flügel
Stand: 29.01.2012

aus dem Bereich des Lebendigen Bienenmuseums

Schnecken und sind eine erdgeschichtlich recht alte Gruppe. Sie treten in zwei deutlich verschiedenen Formen in Erscheinung: als Nackt- und als Gehäuseschnecken. Von beiden Formen gibt es Land- und Wasser bewohnende Arten. Muscheln, die ebenfalls zu den Mollusken zählen, leben dagegen ausschließlich im Wasser.

Obwohl sie Feuchtigkeit bevorzugen, haben Schnecken nahezu alle Lebensräume für sich erschlossen. Aus Mittel- und Nordeuropa sind ungefähr 400  Arten von Landschnecken bekannt. Weitere 40 Süßwasserschnecken und 20 Muschelarten finden sich allein in Deutschland.

Nebenstehend sind zwei Spanische Wegschnecken (Arion vulgaris) zu sehen bei der Kopula. Da Schnecken Zwitter sind, begatten sie sich gegenseitig.

 

Spanische Wegschnecken stammen, wie der Name besagt, aus dem südwestlichen Europa und sind erst seit wenigen Jahrzehnten in Mitteleuropa eingeschleppt worden, vor allem mit importiertem Salat. Wegen ihrer starken Schleimabsonderung finden sich hier wenige Liebhaber ihres Fleisches, weshalb diese Wegschnecken sich sehr stark vermehren und inzwischen auch in den entlegensten Naturschutzgebieten Deutschlands nachzuweisen sind. Im Garten richten sie erheblichen Schaden an.

Bei der Erfassung, insbesondere aber bei der Bestimmung fanden wir große Unterstützung durch Wolfgang Lehmann aus Korbach. Nachfolgend sind die bisher auf dem Gelände des Lebendigen Bienenmuseums gefundenen Schneckenarten nach dem Bereich aufgeteilt, in dem sie gefunden wurden. Die Teichmuscheln, die sich, wie ihr Name schon besagt, im Teich befinden, sind ein Geburtstagsgeschenk von Rolf Angersbach und aus der Zoo-Abteilung eines bekannten Baumarktes bezogen. Der Großteil der Wasserschnecken wurde mit Wasserpflanzen eingetragen. Zahlenmäßig am auffälligsten sind - neben der Spanischen Wegschnecke - vor allem die Weinbergschnecken, die sich auf unserem Gelände offensichtlich auch gut vermehren, obwohl die kalkhaltige Bodenformation, der Wichter Graben, gut 800 m entfernt ist.

Heute, am Himmelfahrtstag (25.5.2006), haben Rolf Angersbach und ich zwei Steinpicker an unserer Gartenmauer entdeckt und zusätzlich eine Schnecke, die an Glas- oder Glanzschnecken erinnert. Da es nur ein Exemplar war, haben wir sie ohne weitere Bestimmung wieder kriechen lassen.

Im Frühjahr 2011 haben die Schneckenraub-Plattwürmer oder andere Schneckenräuber es geschafft: die Spitzhorn-Schlammschnecken hatten sich in 2010 gut erholt und stark vermehrt, doch innerhalb von zwei Wochen schwammen im Wasser nur noch leere Schalen. Dafür hat die Spitze Sumpfdeckelschnecke, die uns in zwei Exemplaren vor Jahren geschenkt wurde, sich langsam und unbemerkt im Gartenteich vermehrt und scheint allen Angriffen zu trotzen. Sie ist derzeit die einzige Wasserschnecke, die sich im Teich noch lebend hält.

Graben und Bahndamm-Böschung

Rötliche Glanzschnecke:

Aegopinella nitidula (Draparnaud, 1805)

Genabelte Strauchschnecke:

Bradybaena fruticum (O.F.Müller, 1774)

Schwarzmündige Bänderschnecke:

Cepea nemoralis (Linnaeus, 1758)

Bauchige Schließmundschnecke:

Macrogastra ventricosa (Draparnaud, 1801)

Gemeine Bernsteinschnecke:

Succinea putris (Linnaeus, 1758)

Teich

Teichmuschel:

Anodonta cygnea (Linnaeus, 1758)

Spitzhorn-Schlammschnecke:

Lymnaea stagnalis (Linnaeus, 1758)

Posthornschnecke:

Planorbarius corneus (Linnaeus, 1758)

Gemeine Tellerschnecke:

Planorbis planorbis (Linnaeus, 1758)

Eiförmige Schlammschnecke:

Radix ovata (Draparnaud, 1801)

Gemeine Schlammschnecke:

Radix peregra (O.F.Müller, 1774)

Spitze Sumpfdeckelschnecke:

Viviparus contectus (Millet, 1813)

Garten

Spanische Wegschnecke:

Arion vulgaris (Moquin-Tandon, 1855), Abb. siehe oben

Gemeine Schließmundschnecke:

Balea biplicata (Montagu, 1803)

Schwarzmündige Bänderschnecke:

Cepaea nemoralis (Linnaeus, 1758)

Gefleckte Schüsselschnecke:

Discus rotundatus (O.F.Müller, 1774)

Kleine Turmschnecke:

Ena obscura (O.F.Müller, 1774)

Steinpicker:

Helicigona lapicida (Linnaeus, 1758)

Weinbergschnecke:

Helix pomatia Linnaeus, 1758

Großer Schnegel:

Limax maximus Linnaeus, 1758

Kleine Bernsteinschnecke:

Succinea oblonga Draparnaud, 1801

 

Unter den mit Links versehenen Namen findet sich jeweils eine Abfrage nach Abbildungen der jeweiligen Art, wie sie aktuell im Internet zu finden sind. Teilweise handelt es sich aber um Fehlbestimmungen oder falsche Verknüpfungen, weshalb im Einzelfall Vorsicht geboten ist.
Leg.: Wolfgang Lehmann, Hans-Joachim Flügel,
Rolf Angersbach

Anz. der nachgewiesenen Arten: 20

Stand der Auswertung: 09.01.2012

Nützliche Links: Molluska,    Weichtiere,    MollbaseWikipedia: Schnecken

Kindgerechte Bestimmung von Gehäuseschnecken: Kinderschnecken

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