home

Dickkopffliegen

Erstellt von H.-J.Flügel
Stand: 13.03.2010

am Freigelände des Bienenmuseums

Dickkopffliegen, bei den Fliegen als eigene Familie Conopidae geführt, sind harmlose und oft sehr bunte Blütenbesucher. Ihre Larven dagegen entwickeln sich in anderen Insekten, bevorzugt in Bienen und Wespen, wobei oft eine enge Wirtsbindung besteht.

 

 

 

Nebenstehend ist eine der häufigeren sommeraktiven Dickkopffliegen-Arten zu sehen: Conops flavipes. Die Aufnahme wurde freundlicherweise von Urs & Pia Rindlisbacher, zur Verfügung gestellt.

Erwachsene Dickkopffliegen (Conopidae) sind rege Blütenbesucher und als Flieger ebenso gewandt wie Schwebfliegen. Dort, auf den Blüten lauern die Weibchen vieler Dickkopffliegen auch auf ihre Wirte, meist Hummeln oder Wildbienen. Daneben werden auch Wespen parasitiert. Die Weibchen heften dabei ein Ei an oder in den Hinterleib der Stechimmen, worin sich dann die Larve der Dickkopffliege entwickelt.

Wird zuerst nur Blut und weniger wichtiges Gewebe verzehrt, fressen die Conopiden-Larven zuletzt auch die lebenswichtigen Organe, das befallene Tier stirbt. Nun verpuppen sich die Larven und überdauern den Winter meist im Hinterleib der toten Stechimmen.

Um die Entwicklung der Larven in ihrem Hinterleib zu verzögern, übernachten befallene Hummel-Arbeiterinnen nachts nicht im temperierten Nest, sondern im kühleren Freien. Dadurch verlängern sie ihr eigenes Leben und können so länger ihrer Königin und deren kleinem Hummelstaat dienen.

Eine erste Bearbeitung der Dickkopffliegen im Schwalm-Eder-Kreis erfolgte 2001. Darin sind die Funde vom Gelände des Lebendigen Bienenmuseums Knüllwald ebenso eingeflossen wie in die Arbeit über die Phänologie und den Blütenbesuch von Dickkopffliegen.

Inzwischen hat sich die Gesamtartenzahl der auf dem Gelände des Lebendigen Bienenmuseums nachgewiesenen Dickkopffliegenarten auf elf erhöht. Damit es es der artenreichste Fundort von Conopiden in Hessen; selbst am Halberg, einem Kalkhügel bei Neumorschen im Fuldatal konnten insgesamt nur zehn Arten nachgewiesen werden.

Flügel, H.-J. (1999): Phänologie und Blütenbesuch bei Dickkopffliegen (Diptera: Conopidae). - Philippia 9/2: 95-101, Kassel

 

Flügel, H.-J. (2001): Erste Ergebnisse zur Dickkopffliegen-Fauna des Schwalm-Eder-Kreises (Diptera: Conopidae). - Philippia 10(1): 5-15, Kassel

 

Flügel, H.-J. (2007): Dickkopffliegen-Nachweise (Diptera: Conopidae) vom Halberg bei Neumorschen (Nordhessen, Fuldatal). - Philippia 13(1): 53-58, Kassel

Dickkopffliegen (Conopidae)

Conops flavipes Linnaeus, 1758

Conops quadrifasciatus De Geer, 1776

Conops scutellatus Meigen, 1804

Conops strigatus Wiedemann i.Mg, 1824

Myopa buccata (Linnaeus, 1758)

Myopa pellucida (Rob.-Desv., 1830), syn. extricata Collin, 1960

Myopa tessellatipennis Motschulsky, 1859

Physocephala rufipes (Fabricius, 1781)

Sicus ferrugineus (Linnaeus, 1761)

Thecophora cinerascens (Meigen 1804)   syn. Th. pusilla

Thecophora fulvipes (Rob.-Desv., 1830)

Leg.: Hans-Joachim Flügel

Anz. der nachgewiesenen Arten: 11

Stand der Auswertung: 28.02.2009

Nützliche Links: AK-Diptera,

Bestimmungsschlüssel: Conopidae
Wikipedia: Conopidae

home

Top