Dickkopffliegen |
Erstellt von H.-J.Flügel |
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am Freigelände des Bienenmuseums |
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Dickkopffliegen, bei den Fliegen als eigene Familie Conopidae geführt, sind harmlose und oft sehr bunte Blütenbesucher. Ihre Larven dagegen entwickeln sich in anderen Insekten, bevorzugt in Bienen und Wespen, wobei oft eine enge Wirtsbindung besteht.
Nebenstehend ist eine der häufigeren sommeraktiven Dickkopffliegen-Arten zu sehen: Conops flavipes. Die Aufnahme wurde freundlicherweise von Urs & Pia Rindlisbacher, zur Verfügung gestellt. |
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Erwachsene Dickkopffliegen (Conopidae)
sind rege Blütenbesucher und als Flieger ebenso gewandt wie Schwebfliegen.
Dort, auf den Blüten lauern die Weibchen vieler Dickkopffliegen auch auf
ihre Wirte, meist Hummeln oder Wildbienen. Daneben werden auch Wespen
parasitiert. Die Weibchen heften dabei ein Ei an oder in den Hinterleib der
Stechimmen, worin sich dann die Larve der Dickkopffliege entwickelt. Wird zuerst nur Blut und weniger wichtiges Gewebe verzehrt, fressen die Conopiden-Larven zuletzt auch die lebenswichtigen Organe, das befallene Tier stirbt. Nun verpuppen sich die Larven und überdauern den Winter meist im Hinterleib der toten Stechimmen. Um die Entwicklung der Larven in ihrem Hinterleib zu verzögern, übernachten befallene Hummel-Arbeiterinnen nachts nicht im temperierten Nest, sondern im kühleren Freien. Dadurch verlängern sie ihr eigenes Leben und können so länger ihrer Königin und deren kleinem Hummelstaat dienen. Eine erste Bearbeitung der Dickkopffliegen im Schwalm-Eder-Kreis erfolgte 2001. Darin sind die Funde vom Gelände des Lebendigen Bienenmuseums Knüllwald ebenso eingeflossen wie in die Arbeit über die Phänologie und den Blütenbesuch von Dickkopffliegen. Inzwischen hat sich die Gesamtartenzahl der auf dem Gelände des Lebendigen Bienenmuseums nachgewiesenen Dickkopffliegenarten auf elf erhöht. Damit es es der artenreichste Fundort von Conopiden in Hessen; selbst am Halberg, einem Kalkhügel bei Neumorschen im Fuldatal konnten insgesamt nur zehn Arten nachgewiesen werden. |
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Flügel, H.-J. (1999): Phänologie und Blütenbesuch bei Dickkopffliegen (Diptera: Conopidae). - Philippia 9/2: 95-101, Kassel
Flügel, H.-J. (2001): Erste Ergebnisse zur Dickkopffliegen-Fauna des Schwalm-Eder-Kreises (Diptera: Conopidae). - Philippia 10(1): 5-15, Kassel
Flügel, H.-J. (2007): Dickkopffliegen-Nachweise (Diptera: Conopidae) vom Halberg bei Neumorschen (Nordhessen, Fuldatal). - Philippia 13(1): 53-58, Kassel |
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Dickkopffliegen (Conopidae) Conops flavipes Linnaeus, 1758 Conops quadrifasciatus De Geer, 1776 Conops scutellatus Meigen, 1804 |
Myopa buccata (Linnaeus, 1758) Myopa pellucida (Rob.-Desv., 1830), syn. extricata Collin, 1960 Myopa tessellatipennis Motschulsky, 1859 Physocephala rufipes (Fabricius, 1781) Sicus ferrugineus (Linnaeus, 1761) Thecophora cinerascens (Meigen 1804) syn. Th. pusilla Thecophora fulvipes (Rob.-Desv., 1830) |
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Leg.: Hans-Joachim Flügel Anz. der nachgewiesenen Arten: 11 Stand der Auswertung: 28.02.2009 |
Nützliche Links: AK-Diptera, |
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