Heuschrecken |
Erstellt von H.-J.Flügel Stand: 02.08.2016 |
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aus dem Bereich des Lebendigen Bienenmuseums |
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Heuschrecken oder Grashüpfer haben eine unvollständige Entwicklung, d.h., die aus dem Ei schlüpfenden Larven sehen bereits wie klitzekleine Heuschrecken aus, nur dass ihnen die Flügel fehlen. Die meisten Heuschrecken fressen Gras oder andere Pflanzen. Dadurch können sie bei Massenauftreten - wie es bei Wanderheuschrecken hin und wieder stattfindet - dem Menschen als Nahrungskonkurrenten schädlich werden. Es gibt aber auch fleischfressende Arten wie z.B. das nebenstehend abgebildete Heupferd. Insgesamt gibt es in Deutschland etwa 78 Heuschreckenarten. |
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Zu den Heuschrecken zählen auch die Grillen. Leider gibt es die Feldgrillen nicht mehr, bei denen es uns als Kinder so viel Spaß gemacht hat, sie mit einem Grashalm aus ihren Wohnröhren zu kitzeln. Als Geschicklichkeitsprobe galt es, sich an die äußerst wachsamen Tiere anzuschleichen, ohne sie bei ihrem Gesang zu unterbrechen. Hier auf dem Gelände des Lebendigen Bienenmuseums Knüllwald kommt nur die Waldgrille vor, die ein wesentlich verborgeneres Leben führt. Die meisten Heuschrecken-Männchen können zirpen und grillen. Allerdings gibt es Arten, die so leise zirpen, dass es für die meisten Menschen nicht mehr zu hören ist. An ihrem Gesang lassen sich die Heuschrecken-Arten zuverlässig erkennen. Die Männchen setzen es ein, um ihre Weibchen anzulocken und Reviergrenzen akustisch abzustecken. Bei den Dornschrecken (Tetrix-Arten) ist es noch nicht klar, ob die Männchen überhaupt zirpen. Die Dornschrecken sind erheblich kleiner als normale Kurzfühlerschrecken. Sie fressen Moos und Flechten und sind farblich gut auf diese Standorte angepasst, weshalb solche Stellen genau abgesucht werden müssen, um sie zu finden. Bisher gelang uns der Nachweis von zwei Dornschreckenarten auf dem Gelände, darunter auch die in Hessen seltene Zweipunkt-Dornschrecke, die von allen Dornschrecken die stärkste Bindung an trockene Lebensräume aufweist. Dass jetzt auch die Heuschreckenfauna des Lebendigen Bienenmuseums Knüllwald erfasst und vor allem ausgewertet wurden, ist vor allem der Aktivität der Landesarbeitsgemeinschaft Entomologie im NABU Hessen zu verdanken. Hier läuft seit Sommer 2003 ein Projekt zur Erfassung der Heuschreckenfauna des Schwalm-Eder-Kreises. Im Rahmen der dabei angelaufenen Erhebungen wurden auch die Heuschrecken unseres Geländes mit ausgewertet. Endlich ist sie da: die Gewöhnliche Sichelschrecke, Phaneroptera falcata. Es hat lange gedauert, bis sie auf ihrem Siegeszug nach Norden auch den abseits gelegene Bahndammböschung gefunden hat. Dafür wird die Rote Keulenschrecke, Gomphocerippus rufus aus der Bestandsliste gestrichen. Es hat sich gezeigt, dass ein Männchen dieser Art als blinder Passagier nach einem Pflegebesuch am Knüllköpfchen mitgefahren und in unserem Hof ausgestiegen ist. Seither ist kein einziges Exemplar der Keulschrecke mehr auf dem Gelände des Bienenmuseums aufgetaucht. |
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Unter den mit Links versehenen Artnamen findet sich jeweils eine Abfrage nach Abbildungen der jeweiligen Art oder Gattung, wie sie aktuell im Internet zu finden sind. Teilweise handelt es sich aber um Fehlbestimmungen oder häufiger noch um falsche Verknüpfungen, weshalb im Einzelfall Vorsicht geboten ist. | |||
Heuschrecken (Saltatoria) Langfühlerschrecken (Ensifera) Gemeine Eichenschrecke Meconema thalassinum (DeGeer, 1773) Gewöhnliche Sichelschrecke Phaneroptera falcata (Linnaeus, 1758) Gewöhnliche Strauchschrecke Pholidoptera griseoaptera (Degeer, 1773) Grünes Heupferd Grillen (Gryllidae) Waldgrille Nemobius sylvestris Bosc, 1792
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Kurzfühlerschrecken (Caelifera) Weißrandiger Grashüpfer Chorthippus albomarginatus (Degeer, 1773) Nachtigall-Grashüpfer Chorthippus biguttulus (Linnaeus, 1758) Gemeiner Grashüpfer Chorthippus parallelus (Zetterstedt, 1821) Bunter Grashüpfer Omocestus viridulus (Linnaeus, 1758) Langfühler-Dornschrecke Tetrix tenuicornis (Sahlberg, 1893) Zweipunkt-Dornschrecke Tetrix bipunctata (Linnaeus, 1758) |
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Rechts ist ein Weibchen des Grünen Heupferdes (Tettigonia viridissima) bei der Eiablage zu sehen. Die Eiablage erfolgte im Sandarium an einer Stelle, wo der Dachs nach Bienenlarven gegraben hat, um sie sich als Leckerbissen einzuverleiben. |
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Leg.: Hans-Joachim Flügel Anz. der nachgewiesenen Arten: 11 Stand der Auswertung: 01.08.2016 |
Nützliche Links:
DGFO-Articulata,
Tier
und Natur: Heuschrecken, |
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