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Hymenopteren-Dienst

Erstellt von
Hans-Joachim Flügel
Stand: 03.04.2010

vom Lebendigen Bienenmuseum Knüllwald

Hilfe, wir haben Hornissen! (Oder Wespen, Hummeln oder andere Stechimmen)

Keine Angst, wir helfen Ihnen. Vielleicht hilft Ihnen auch schon diese Seite. Hier können Sie - ganz unten - unsere Telefon- bzw. Faxnummer erfahren, oder Sie finden, wenn Sie aus Mittel- oder Südhessen oder einem anderen Bundesland um Hilfe ersuchen, auf dem folgenden Link weitere Adressen von Hymenopteren-Diensten.

Nehmen Sie sich aber erst einmal die Zeit, sich kurz (oder über die angegebenen Links auch ausführlicher) über die Biologie Ihrer neuen Untermieter oder Plagegeister zu informieren. Vielleicht hilft Ihnen dieses Wissen bereits, dieselben mit anderen Augen zu sehen und mit weniger Angst beladen zu betrachten.

Grundsätzlich gilt, dass bei allen Stechimmen, zu denen neben Bienen, Hummeln, Wespen und der Hornisse auch die Ameisen zählen, nur die Weibchen stechen können. Gegen den Menschen setzen die Weibchen der Stechimmen ihren Stachel ausschließlich zur Verteidigung ein. Wichtig ist deshalb zu wissen, wann sich Stechimmen bedroht fühlen.

Weiterhin bestehen die Nester der Hornissen, Wespen und Hummeln nur einen Sommer lang, danach sterben alle Insassen außer den neu geborenen Königinnen, die jede für sich einen geschützten Platz zum Überwintern aufsucht. Im nächsten Frühjahr sucht jede dieser jungen Königinnen, die den Winter überlebt hat, einen neuen Platz zum Bau ihres Nestes. Das alte Nest wird nie wieder benutzt.

In Deutschland gibt es 16 verschiedene sozial lebende Faltenwespen-Arten, darunter auch vier Kuckuckswespen-Arten, die ihre Eier in die Nester anderer Wespenarten legen. Alle Wespen und Hornissen ernähren ihre Brut mit tierischem Eiweiß, meist in Form anderer Insekten wie Läuse, Mücken und Fleischfliegen. Dadurch sind Wespen für den Menschen während des Sommers ziemlich nützlich.

Erst im Herbst, wenn die jungen Königinnen das Nest verlassen haben, löst sich dieses auf. Die arbeitslosen Arbeiterinnen suchen nun jede für sich nach Betriebsstoff in Form von Nektar oder anderen süßen Quellen wie Pflaumenkuchen oder zuckerhaltigen Getränken. Weil sie "unzufrieden" sind, sind diese Arbeiterinnen leicht reizbar, so dass sie auch ohne ersichtlichen Grund stechen können.

Arbeiterin der Gewöhnlichen Wespe, Vespula vulgaris, beim Lecken des Nektars aus einer Blüte der Ackerwinde.

Finden Sie auf Ihrem Dachboden kleine bis höchstens fußballgroße Wespennester, so wurden diese meist von der Sächsischen Wespe erbaut. Diese Wespenart ist wie die meisten anderen Arten recht friedlich; ihre Völkchen lösen sich bereits Ende Juli auf, die Arbeiterinnen sterben unmittelbar nach der Auflösung des Nestes.

Lästig werden nur die Deutsche und die Gewöhnliche Wespe, die Dunkelhöhlenbrüter sind. Sie können eine Volksstärke von bis zu 10.000 Tieren erreichen, ihre Nester liegen meist versteckt in der Erde oder in Dachwinkeln bzw. anderen unzugänglichen Hohlräumen. Die Nester dieser beiden Arten lösen sich erst im Oktober zur Pflaumenkuchenzeit auf.

Hier im Vergleich ein Nest der Sächsischen Wespe über einem Nest der Deutschen Wespe.

Hornissen beeindrucken durch ihre Größe und ihr eindringliches Brummen beim Flug. Ihrer Größe bewusst, sind Hornissen aber sehr zurückhaltend beim Einsatz ihrer Waffe, des Stachels. Auch ist ein Hornissenstich - entgegen den hartnäckigen Gerüchten - nicht gefährlicher als ein Wespenstich. Im Gegenteil hält die Giftwirkung wesentlich kürzer an.
Hornissen sind nach der Bundesartenschutzverordnung besonders geschützt und dürfen nur mit besonderer Genehmigung der Naturschutzbehörde umgesetzt werden.

Sehr gute Informationen über Hornissen finden Sie auf der Seite www.hornissenschutz.de.
Ein Film über die Ansiedlung eines Hornissenvolkes und dessen Entwicklung kann über das
Deutsche Entomologische Institut bezogen werden.

Blick auf die unterste Wabe eines Hornissen-Nestes.

Wie bei den Wespen und Hornissen muss jede Hummelkönigin im Frühjahr neu beginnen mit Nistplatzsuche, Nestbau und Versorgung der Brut. Mit dem Schlupf der ersten Arbeiterinnen übernehmen diese das Sammelgeschäft, die Königin widmet sich nun ganz dem Legen von Eiern. Anders als die Wespen ernähren Hummeln wie alle übrigen Bienen ihre Brut ausschließlich mit Produkten aus Blüten.

Zur Nestanlage benötigen Hummeln meist einen geeigneten Hohlraum, in dem sie dann ihre Wachszellen bauen. Für den Menschen sind sie nützlich durch ihre Bestäubungstätigkeit.

Eine Ackerhummel beim Blütenbesuch an der Dicken oder Saubohne.

Telefonisch sind wir zu erreichen unter: 05685-499,
oder per Fax: 05685-930364.
Unsere  e-Mail-Adresse lautet:
bienenmuseum-knuellwald@web.de
Ein bundesweites Forum für Stechimmen-Fragen existiert unter www.hymenoptera.de; weitere Informationen zur Biologie der Stechimmen finden Sie unter:  Aculeata,    Hummelschutz,    Bombus, Hummelseite,   Wikipedia: Stechimmen.

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