Schwebfliegen |
Erstellt von H.-J.Flügel Stand: 15.07.2016 |
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am Freigelände des Bienenmuseums |
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Ihren Namen haben die Schwebfliegen von ihren ausgezeichneten Flugkünsten. Als erwachsene Tiere sind sie reine Blütenbesucher, die Nektar und Pollen als Nahrung nutzen. Ihre Larven dagegen führen ein sehr unterschiedliches Leben. Für den Menschen nützlich sind alle blattlausfressenden Larven, die als ausgewachsene Fliege oft eine gelb-schwarze Färbung aufweisen und damit wehrhaften Wespen ähnlich sehen. Diese Täuschung nennt man Mimikry und soll auf fliegenfressende Vögel abschreckend wirken. |
Die Wiesen-Wespenschwebfliege (Chrysotoxum arcuatum) beim Blütenbesuch an einer Ackerwinde (Convolvulus arvensis) |
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Auf diesem Link finden Sie die wissenschaftlichen Namen aller am Lebendigen Bienenmuseum gefundenen Schwebfliegen-Arten aufgelistet. |
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Eine andere große Gruppe der Schwebfliegen ernährt sich im Larvenstadium von Pflanzen. Darunter ist auch die Narzissenfliege, die sich in den Zwiebelknollen der Narzissen entwickelt und so im Ziergarten manche Ausfälle verursacht. Viele dieser Schwebfliegen sind von schwarzer Farbe. Bei einer dritten Gruppe ernähren sich die Larven von faulenden Pflanzenstoffen. Hier gibt es Spezialisten für Totholz, Mulm und Faulschlamm. In Jauchegruben finden sich oft die sogenannten Rattenschwanzlarven. Das sind u.a. Larven der Schwebfliegengattung Eristalis, deren Atemrohr am Hinterleibsende wie ein Schwanz aussieht. Diese Schwebfliegen ahmen in ihrem Aussehen oft Honigbienen nach. Seit der ersten Auswertung hat sich die Zahl der auf dem Gelände des Lebendigen Bienenmuseums nachgewiesenen Schwebfliegen noch einmal deutlich erhöht. Bis 2003 konnten insgesamt 105 Schwebfliegenarten von hier nachgewiesen werden. Eine erste Veröffentlichung dieses Artenspektrums erfolgte im Frühjahr 2004 in der Hauszeitschrift des Kasseler Naturkundemuseums. Vormittags saß Anfang August 2010 ein Weibchen der Hornissenschwebfliege, Volucella zonaria, auf einem Blütenstand der Schlitzblättrigen Karde, Dipsacus laciniata, am Bahndamm des Lebendigen Bienenmuseums. Dies ist einer der ersten Nachweise dieser Schwebfliegenart in Nordhessen. Und am 7.6.2012 konnte nachmittags ein Exemplar von Temnostoma vespiforme beim Blütenbesuch auf Giersch beobachtet werden, leider ohne Netz oder Kamera, weshalb von dieser Art kein Beleg existiert.
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Flügel, H.-J. (2004): Schwebfliegenfunde am Lebendigen Bienenmuseum Knüllwald (Diptera, Syrphidae). - Philippia 11/3: 239-252, Kassel | |||
Leg.: Hans-Joachim Flügel Anzahl der nachgewiesenen Arten: 117 Stand der Auswertung: 15.07.2016 |
Nützliche Links:
Schwebfliegen-Artprofile Wald+Schwebfliegen |
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