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Der Schauteich

Erstellt von H.-J.Flügel
Stand: 30.1.2008

am Freigelände des Bienenmuseums

Eine kleine Gruppe von jungen Erdkröten bereitet sich auf den Landgang vor.

Von den ca. 2.000 Kaulquappen der Grasfrösche hat dieses Jahr (2007) wieder kein einziges Tier Land gesehen: im ihrem nahrhaftesten Stadium, dem Beginn des Wachstums der Vorderbeine, kamen erneut die Ringelnattern und ernteten den Teich innerhalb von zwei Nächten leer. Krötenquappen haben sie dagegen unberührt gelassen, ebenso wie die Fische.

Es ist geschafft: seit Mitte Mai 2004 ist der Teich mit Wasser gefüllt. Neben der Bepflanzung mit verschiedensten Wasserpflanzen wurden auch Wasserschnecken eingesetzt, die die Scheiben sauber halten sollen. Zu meinem Geburtstag bekam ich fünf Teichmuscheln geschenkt, die das Wasser permanent filtern.

Wie üblich gab es anfangs eine starke Algenentwicklung, die die Sichttiefe auf wenige Zentimeter reduzierte. Zusätzlich kamen aus der Zisterne, aus der wir den Teich mit Wasser speisen, feinste tonige Schwebstoffe, die bis heute zu einer feinen Trübung des Wassers führten.

Schon nach ungefähr zwei Wochen war das Wasser weitestgehend klar geworden, wodurch das Unterwasserleben uneingeschränkt beobachtet werden konnte, was schon von etlichen Besuchern, Schulklassen und Kindergärten ausgiebig getan wurde. Um gleich zu Beginn einen gewissen Schauwert zu erreichen, wurden auch ca. 20 Moderlieschen eingesetzt, die sich bis Mitte Juli 2004 heftigst vermehrt haben: da zog bereits ein Schwarm von mindestens 50 Jungfischen durch das Becken. Unter den Moderlieschen befand sich aber leider auch mindestens ein Pärchen des aus Ostasien stammenden Blaubandbärblings, der sich in der Folge ebenfalls stark vermehrte. Heute halten sich beide Populationen mit jeweils ca. 200 Tieren in etwa die Waage.

Der vorzeitige Einsatz von Fischen hat sich leider negativ ausgewirkt: durch die starke Dezimierung von Wasserflöhen und anderen Filtrierern haben sich die feinen Schwebalgen wieder stärker vermehrt und trüben das Wasser in erheblichem  Maße. Hinzu kommt eine riesige alte Birke hinter dem Gartenzaun, die vor allem mit ihren Flugsamen im Sommer zu einer heftigen Fadenalgenblüte beiträgt. Besonders negativ hat sich das unbeabsichtigte Einschleppen einer Strudelwurmart ausgewirkt, die sich hauptsächlich von Schnecken ernährt. Dieser Plattwurm hat die Schneckenpopulation im Teich nahezu ausgerottet, so dass derzeit die Scheiben mit einem feinen Algenfilm überzogen sind, was wiederum den Unterwassereinblick noch mehr erschwert.

Gesucht wird deshalb dringend ein natürlicher Feind dieses Strudelwurmes. Wer uns hier weiter helfen kann, möge sich bitte bei uns melden. Dank Frau Dorn vom Wasserwirtschaftsamt München konnte inzwischen zumindest geklärt werden, dass es sich um den Wildblickenden Strudelwurm (Planaria torva) oder den Trauer-Strudelwurm (Dugesia lugubris) handeln muss. Für die Hilfe sei Ihr herzlich gedankt.

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