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Die Zikaden

Erstellt von H.-J.Flügel
Stand: 22.12.2010

am Freigelände des Bienenmuseums

Wer schon einmal in den Tropen war, kennt das schrille nächtewährende Dauerkreischen der Singzikaden, von denen es nur einen einzigen Vertreter in Mitteleuropa hat. Unsere Singzikade ist auf wenige warme Fundorte beschränkt und stark gefährdet.

Zikaden sind bei uns weitgehend unbekannt. Dies liegt in erster Linie an der geringen Größe der hier vorkommenden Arten, außerdem an ihrer versteckten Lebensweise. Am ehesten noch kannten die Kinder früher den sogenannten Kuckucksspeichel, der sich an Gräsern auf blumenreichen Wiesen fand. Darin sitzen die Larven von Schaumzikaden, die aus dem Pflanzensaft, den sie saugen, nicht nur Nahrung ziehen, sondern auch Schaum machen.

Im Bild ist eine Blutzikade (Cercopis vulnerata) zu sehen, die jeden Frühsommer recht zahlreich auf dem Gelände des Lebendigen Bienenmuseums vorhanden ist.

Grundsätzlich sind alle Zikaden Pflanzensaft-Sauger. Es gibt Zikaden, die nur auf feuchten Wiesen leben, andere nur im Wald oder an bestimmten Pflanzen. Wenige Arten saugen auch an Nutz- und Zierpflanzen des Menschen und können dabei Schaden anrichten, indem sie die Pflanzen schwächen, mehr noch aber durch die übertragung von Krankheiten. Die meisten ausgewachsenen Zikaden können fliegen; daneben haben sie sehr kräftige Hinterbeine und können damit - ähnlich wie Heuschrecken - sehr weit springen.

Bei der Bestimmung der Zikaden waren Prof. Remane und Torsten Cloos behilflich, wofür ihnen großer Dank gebührt. Bei den bisher ermittelten Arten handelt es sich eher um Zufallsfunde, so dass bei einer fachkundigen Erfassung der Zikadenfauna auf dem Gelände des Lebendigen Bienenmuseums Knüllwald sicher noch wesentlich mehr Arten zu erwarten sind.

Einen kleinen Schub bei der Erfassung der Zikadenarten brachte der GEO-Tag der Artenvielfalt 2010, der auf dem Gelände des Lebendigen Bienenmuseums stattfand und schwerpunktmäßig der Erfassung der Wanzen und Zikaden gewidmet war. Bei der Bestimmung der Zikaden half diesmal Rolf Niedringhaus, Mitverfasser des aktuellsten Bestimmungswerkes für Zikaden Mitteleuropas.

Unter den mit Links versehenen Artnamen findet sich jeweils eine Abfrage nach Abbildungen der jeweiligen Art oder Gattung, wie sie aktuell im Internet zu finden sind. Teilweise handelt es sich aber um Fehlbestimmungen oder häufiger noch um falsche Verknüpfungen, weshalb im Einzelfall Vorsicht geboten ist.

Zwergzikaden, Cicadellidae:

Acericerus heydenii (KBM)

Agallia consobrina Curt.

Allygus mixtus (F.)

Allygus modestus Scott

Anaceratagallus ribauti (Oss.)

Anoscopus albifrons (L.)

Anoscopus flavostriatus (Don.)

Aphrodes makarovi Zachv.

Arocxephalus longiceps (KBM.)

Athysanus argentarius Metcalf, 1955

Cicadella viridis (L)

Cicadula perismilis (Edw.)

Dryodurgades reticulatus (H.-S.)

Edwardsiana rosae (L.)

Errastunus ocellaris (Fall.)

Eupteryx urticae (F.)

Euscelis incisus (Kirschbaum)

Evacanthus interruptus (L.)

Fagocyba cruenta (H.-S.)

Fieberiella spec.

Iassus lanio (L.)

Kybos strigulifer (Oss.)

Ledra aurita (L.)

Macropsis fuscula (Zett.)

Macrosteles cristatus (Rib.)

Macrosteles sexnotatus-Gruppe

Oncopsis alni (Schrk.)

Oncopsis avellanae Edw.

Oncopsis carpini (J.Shlb.)

Oncopsis flavicollis (L.)

Oncopsis subangulata (J.SHLB.)
Zyginidia scutellaris (H.-S.)


Schaumzikaden, Cercopidae:

Aphrophora alni (Fallén)

Cercopis vulnerata R0ssi

Haematoloma dorsatum (Ahrens)

Philaenus spumarius (L.)

 

Glasflügelzikaden, Cixiidae:

Tachycixius pilosus (Ol.)

 

Spornzikaden, Delphacidae:

Asiraca clavicornis (F.)

Dicranotropis hamata (Boh.)

Javesella dubia (KBM.)
Javesella pellucida
(F.)
Megadelphax sordidula (Stal.)
Stenocranus minutus (F.)

Käferzikaden, Issidae:

Issus coleoptratus (F.)

 

Leg.: Hans-Joachim Flügel

Anz. der nachgewiesenen Arten: 44

Stand der Auswertung: 22.12.2010

Nützliche Links:

Uni-Oldenburg: Zikaden,       Wikipedia: Zikaden
Tymbal: Auchenorrhyncha-Webside

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