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Traditionelle Bienennutzung

Eine der Aufgaben, die wir uns in unserem Museum gestellt haben, ist die Erforschung der Formen traditioneller Nutzung von Bienen in aller Welt. Hierzu wurden verschiedene Forschungsreisen unternommen und die Methoden der Nutzung der Bienen in den besuchten Ländern im Bild festgehalten.


Bild: Besuch in Guinea-Bissau

Im ehemaligen Klostergarten: Besichtigung der Imkerei von Pater George (rechts) aus Brasilien in Bula, mit Dino (links) aus Bissora, Guinea-Bissau.


Durch Beobachtungen und Interviews wurde jeweils versucht, die genauen Vorgehensweisen bei der Haltung bzw. Ernte der Produkte der Bienen zu ermitteln und aufzuzeichnen. Daneben konnten teilweise Exponate für unser Museum gewonnen werden, die in unseren Ausstellungsräumen zu besichtigen sind.

Allen sozial lebenden Bienen ist es eigen, dass sie aus Nektar und anderen süßen Säften Honig produzieren und diesen bevorraten, um für sie ungünstige Jahreszeiten zu überdauern. Daneben haben sie - ebenfalls saisonal abhängig - zu bestimmten Zeiten besonders viel Brut, also Bienenlarven, die in den Wachszellen zu Bienen heranwachsen. Diese beiden Produkte: Honig als Brennstofflieferant und Brut als Eiweißquelle sowie das Wachs der Waben waren schon früh das Ziel Nahrung suchender Menschen. Schon aus der Steinzeit sind entsprechende Felszeichnungen aus Indien, Südafrika (Zimbabwe) und Spanien bekannt.

Die Kenntnis der Regelhaftigkeit bei der Brut- und Honigproduktion und die Wehrhaftigkeit der Bienen hat sicher früh zu Spezialisierungen geführt. Da die meisten sozialen Bienenarten Höhlenbewohner sind, ist auch die Idee, ihnen künstliche Hohlräume anzubieten, bei den Menschen an vielen Stellen der Erde unabhängig voneinander entstanden. Von der reinen Ausbeutung wilder Bienenvölker bis zur intensiven Bienenhaltung gibt es viele Zwischenschritte, die alle noch heute in verschiedenen Gebieten der Erde zu beobachten sind. Vom Honigjäger bis zum Imker: für die Art der Beziehung zwischen Mensch und Biene gibt es verschiedenste Bezeichnungen.

Die weltweit erste Form der Bienenhaltung ist vermutlich vor ca. 6000 Jahren mit der Westlichen Honigbiene, Apis mellifera in Kleinasien entstanden. Von hier ist diese Kenntnis rasch nach Ägypten gelangt und wurde dort weiter entwickelt zu einer bis heute sehr effektiven Form der Imkerei inklusive der Wanderung mit Bienen. Nur knapp 1000 Jahre jünger ist die zweite, hoch entwickelte Bienenhaltung der Welt bei den Maya in Mittelamerika. Sie domestizierten die beiden stachellosen Bienenarten Melipona beecheii und M. yucatanica, die auch in ihrer Religion eine bedeutende Rolle spielten.


Grafik: Karte der Verbreitung der Honigbienen (Gattung Apis)

Karte der Verbreitung der Honigbienen (Gattung Apis):
Orange: Apis mellifera; Gelb: A. cerana s.l., Grün: A. florea, violett: A. dorsata s.l., Rot: A. andreniformis.


Die Westliche Honigbiene (Apis mellifera) ist eine von mehreren Apis-Arten in der Alten Welt. Je nach taxonomischer Auffassung gibt es zwischen fünf und zehn Apis-Arten. In Australien sowie Süd- und Nordamerika gab es ursprünglich keine Honigbienen der Gattung Apis.

Dagegen kommen die ebenfalls sozial lebenden Stachellosen Bienen in allen tropischen und subtropischen Gebieten der Erde vor, also neben Afrika und Asien auch in Australien sowie Süd- und Zentralamerika. Von den Meliponini sind derzeit über 500 Arten weltweit bekannt. Einige Arten werden von Menschen gepflegt und schonend beerntet.






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